Schulmädchen mit Rucksack steht lächelnd vor Schule
Schulen können viel tun, damit alle sicher zur ersten Stunde ankommen.

Sind alle da?

Wenn Kinder in die Schule kommen, werden sie mobil und eigenständiger – mit allen Vorteilen und Risiken. Auch Unfälle gehören dabei leider zur Realität des Schulalltags. Doch eine gute Mobilitätsbildung und Verkehrserziehung kann Risiken minimieren.

  • Schulen spielen tragende Rolle in der Mobilitätsbildung und Verkehrserziehung
  • Durch Prävention lassen sich Schulwegunfälle reduzieren
  • Verschiedene Akteure sollten einbezogen werden
AUTORIN Sabine Biskup, Redakteurin Universum Verlag | FOTO praetorianphoto – istockphoto.com | DATUM 19.08.2025

Lehrkräfte kennen die Situation: das Überprüfen der Anwesenheiten am Morgen. Schön ist es, wenn alle da sind – doch was, wenn nicht? Gab es vielleicht einen Unfall? Leider ereignen sich in Deutschland jedes Jahr sogenannte Schulwegunfälle. Denn vor allem für junge Kinder ist die selbstständige Fortbewegung im Verkehr noch neu und damit riskant.

Was sind Schulwegunfälle?

Als Schulwegunfälle gelten solche Unfälle, die sich auf dem Weg zur Schule oder von der Schule nach Hause ereignen. Bundesweit gab es im Jahr 2023 davon 81.667 Vorfälle an allgemeinbildenden und berufsbildenden
Schulen. Sie sind durch die Unfallkassen versichert und meldepflichtig. Dabei unterscheidet die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) zwischen Straßenverkehrsunfällen, die infolge des Fahrverkehrs geschehen, und Unfällen, die sich beim Laufen auf Gehwegen oder an Bushaltestellen ereignen, etwa durch Hinfallen. Zu der letztgenannten Kategorie gehörten im Jahr 2023 rund 45 Prozent der Schulwegunfälle.

Gut, besser – am sichersten?

Straßenverkehrsunfälle bilden damit die Mehrheit unter den Schulwegunfällen. Doch kann man aus den Zahlen ableiten, welches Verkehrsmittel „das sicherste“ ist? Die Statistiken liefern Ansätze, ermöglichen jedoch keine Aussagen über die relativen Risiken der einzelnen Verkehrsmittel, betont die DGUV. Dafür müsste man die Unfallzahlen ins Verhältnis zur Gesamtzahl aller Schülerinnen und Schüler setzen, die das jeweilige Verkehrsmittel nutzen, was die Datenlage nicht zulässt. Tendenzen sind aber erkennbar: Im Jahr 2023 waren 20.180 von insgesamt 44.663 Straßenverkehrsunfällen an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen Fahrradunfälle. Diese lagen damit weit vor anderen Formen der Verkehrsbeteiligung.

Meldepflichtige Straßenverkehrsunfälle in der Schüler-Unfallversicherung 2023 (Mehr Infos: „Statistik zum Schülerunfallgeschehen 2023“)

Unfallvermeidung ist Teamarbeit

Möchte man Schulwegunfälle vermeiden, sollten unterschiedliche Akteurinnen und Akteure an der Verkehrssicherheitsarbeit mitwirken. Dazu gehören Eltern, Bildungseinrichtungen wie Kitas und Schulen sowie Organisationen, Vereine und Initiativen. Auch die DGUV und die Unfallkassen engagieren sich seit Jahrzehnten in der Mobilitätsbildung und Verkehrserziehung, zum Beispiel durch regelmäßige Präventionsprogramme, auch mit Kooperationspartnern wie dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Außerdem stellt die DGUV viele Publikationen und Informationen für Bildungseinrichtungen zur Verfügung – mehr dazu finden Sie in der Infobox und in unserem Online-Beitrag.

Maßnahmen, um Schulwegunfälle zu vermeiden

Vor allem Schulen spielen bei der Vermeidung von Schulwegunfällen eine tragende Rolle. Sie können verschiedene Beteiligte involvieren, um die Mobilitätsbildungund Verkehrserziehung breit aufzustellen:

  • Schulleitung und Lehrkräfte können schulumfassende Maßnahmen anstoßen wie das Erstellen von Schulwegplänen oder einen Tag der Verkehrssicherheit.
  • Eltern sollten zum Thema informiert und eingebunden werden. Sie spielen eine wichtige Rolle hinsichtlich Sensibilisierung und Vorbildfunktion.
  • Lehrkräfte können das sichere Verhalten auf dem Schulweg im Unterricht behandeln; dafür stellt das Schulportal „Lernen und Gesundheit“ Unterrichtseinheiten bereit.
  • Schülerlotsinnen und -lotsen können ausgebildet werden, um jüngeren Mitschülerinnen und Mitschülern beim Ankommen in der Schule zu helfen.
  • Außerschulische Akteure wie Polizei,mDeutsche Verkehrswacht, Landesverkehrswachtmoder regionale Behördenmund Initiativen wie die Jugendverkehrsschulen unterstützen, etwa durch Radfahrtrainings.

MEHR ZUM THEMA:

Das Webangebot „Sichere Schule“ der DGUV informiert über Aspekte und Akteure der Verkehrssicherheit: Zur Website „Sichere Schule“

Weitere Hinweise zu Webangeboten und Präventionsprogrammen zur Stärkung der schulischen Verkehrssicherheit finden Sie im pluspunkt-Beitrag „Schulische Verkehrssicherheit stärken“.