Zwei Mädchen in Sportkleidung spielen Basketball
Vielfältige Bewegungsangebote machen Schule lebendig und fördern Gesundheit, Konzentration und Gemeinschaft.

Stillstand ist keine Option!

Wie können Schulen zu Orten mit abwechslungsreichen Bewegungsimpulsen werden? Elementar dabei: viele unterschiedliche Angebote machen und sich nicht nur auf den Sportunterricht beschränken.

  • Wichtig: Bedürfnisse prüfen und Angebot darauf abstimmen
  • Bewegung abwechslungsreich und klassenübergreifend integrieren
  • Maßnahmen in einem Bewegungskonzept festhalten
AUTORIN Sabine Biskup, Redakteurin Universum Verlag | FOTO Louis-Paul Photo – stock.adobe.com | DATUM 06.11.2025Louis-Paul Photo – stock.adobe.com

Bewegung wirkt sich positiv auf Gesundheit und Lernprozesse aus. Sie vitalisiert und regt das Gehirn an, was wiederum eine bessere Konzentration fördert. Schulen sollten Aktivität deshalb auf vielfältige Art und Weise integrieren, zum Beispiel durch Bewegungsspiele im Klassenunterricht. Außerdem kann es sich lohnen, ein breites Sportangebot zu schaffen, das über den Klassenverbund hinausreicht. Eine solche Entwicklung hin zu einer „bewegten Schule“ ist kein kurzer Sprint. Es ist ein Ziel, das wie ein Marathon eine gute Vorbereitung und langfristige Umsetzung erfordert.

Zur Orientierung beginnen Schulen am besten mit einer Bestandsaufnahme: Welche Bewegungsangebote haben wir bereits? Wo ist noch Potenzial? Wo sind ungenutzte Ressourcen, etwa in Form von Freiflächen auf dem Schulhof? Auch die individuellen Bedürfnisse der Schulgemeinschaft zu erfassen – von Schulleitung über Kollegium bis Schülerschaft –, sollte zur Bestandsaufnahme gehören. Nur so kann ein Bewegungskonzept entstehen, das individuell auf die jeweilige Schulgemeinschaft zugeschnitten ist. Das Auswerten der Ergebnisse einer Umfrage, das Aufstellen eines Konzepts sowie die weitere Planung und Umsetzung – das alles sollte in der Hand eines Projektteams liegen. So kann die Implementierung von Bewegung im Schulalltag als Prozess gestaltet werden – mit definierten Etappen und Zuständigkeiten.

SCHULE IN BEWEGUNG – TIPPS FÜR DIE PRAXIS

Tipp 1: „Die bewegte Pause“

Beziehen Sie im Bewegungskonzept den Schulhof, Sportfreiflächen und freie Schulräume mit ein. So kann zum Beispiel die Installation von Fitnessgeräten drinnen und draußen eine innovative Ergänzung zur klassischen Tischtennisplatte oder dem Basketballkorb sein. Wichtig: Ob Kletterwand, Calisthenics-Anlage oder Bodentrampolin – die Sicherheit hat Priorität. Sportgeräte müssen regelmäßig überprüft und gewartet werden.

Tipp 2: Projektwochen und Wettbewerbe

Initiieren Sie sportliche Projektwochen, Aktionstage, Bewegungsfeste oder die Teilnahme an Wettbewerben wie den Bundesjugendspielen oder „Jugend trainiert für Olympia und Paralympics“. Dies sorgt nicht nur für Abwechslung, das gemeinsame Aktivsein stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl. Der Wettbewerbscharakter kann zusätzlich motivieren.

Tipp 3: Teilnahme an Präventionsprogrammen

Prüfen Sie, ob die Unfallkasse oder das Bildungs-/Kultusministerium Ihres Bundeslandes ein Präventionsprogramm zur Bewegungsförderung anbietet. Die Angebote sind meistens kostenfrei. Oft enthalten sie Anleitungen und Praxistipps zur Umsetzung von schulischen Bewegungsangeboten sowie Unterrichtskonzepte oder Übungen, die auch in den Klassenunterricht eingebunden werden können.

Tipp 4: Sportlicher Ganztag

Gestalten Sie Ihren Ganztag mit vielfältigen aktiven Angeboten – am besten täglich. AGs für Fitness oder Koordination, regelmäßige Tanz- und Laufgruppen oder Fußballrunden können Schülerinnen und Schüler am Nachmittag in Bewegung bringen. Hier ist es besonders wichtig, die Aufsichtsfrage zu klären.

Tipp 5: Kooperationspartner einbinden

Recherchieren Sie Kooperationspartner aus Ihrer Region wie Sportvereine, Tanzschulen, Stiftungen oder Initiativen, die sich für Bewegungsförderung einsetzen. Veranstalten Sie mit ihnen Workshops an Ihrer Schule, damit Schülerinnen und Schüler neue Erfahrungen machen können. Auch Krankenkassen bieten Workshops (auch für Lehrkräfte) an, um Bewegung in der Schule zu fördern.

Tipp 6: Schulwege aktiv zurücklegen

Schülerinnen und Schüler sollten dazu informiert und animiert werden, ihren Schulweg möglichst aktiv zurückzulegen. Dabei müssen ihr individuelles Wissen um verkehrssicheres Verhalten und ihre Fähigkeiten (etwa im Radfahren) beachtet werden

WEITERE INFORMATIONEN

Wie der Entwicklungsprozess hin zu einer „bewegten Schule“ gestaltet werden kann, dazu informiert die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) in ihrer Publikation: „Bewegung und Lernen – Konzept und Praxis Bewegter Schulen“

Wie man das Schulgelände umfassend nutzen kann? In ihrem Webangebot „Sichere Schule“ stellt die DGUV Sportfreiflächen und deren wichtigste Sicherheitsaspekte vor.