Richtig streiten will gelernt sein
Unterschiedlicher Meinung zu sein, ist prinzipiell nichts Negatives. Schließlich können Konflikte durchaus positive Veränderungen nach sich ziehen. Die Voraussetzung dafür ist allerdings eine erlernte und gelebte konstruktive Konfliktkultur, die eine der vielen Aufgaben von Schulentwicklung ist. Wertschätzende Kommunikation ist dabei elementar, um eine lösungsorientierte Zusammenarbeit zu erreichen.
Unterrichtseinheit „Konflikte lösen“
• Dauer: mindestens eine Doppelstunde
• Aufbau: Einstieg mit Gruppenarbeit zu einem Cartoon, Erarbeitungsphase mit
Rollenspielen, Ergebnissicherung in Form eines Informationspools zu deeskalierenden Gesprächshilfen und zu nonverbaler Kommunikation
• Zugeschnitten auf berufsbildende Schulen, aber auch gut geeignet für Sek II
Die vollständige Unterrichtseinheit können Lehrkräfte im kostenlosen Schulportal „Lernen und Gesundheit“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) herunterladen:
www.dguv-lug.de, Webcode: lug1055059
So ist die Lerneinheit „Konflikte lösen“ aufgebaut:
1. Einstieg: Gruppenarbeit mit Rollenspiel
Anhand eines Arbeitsblatts besprechen die Schülerinnen und Schüler in Teams, wie sie eine im Cartoon dargestellte Konfliktsituation entschärfen würden. Dazu formulieren sie für alle Personen neue Sprechtexte und spielen die Situation anschließend gemeinsam nach, um wertschätzende Kommunikationsmuster spielerisch einzuüben.
2. Selbstlernphase: Du- und Ich-Botschaften
Im Laufe der Lerneinheit schlüpfen die Schülerinnen und Schüler auch in die Rollen von Konfliktmanagerinnen und -managern. Dabei entwickeln sie selbst wertschätzende Kommunikationsstrategien, die sowohl vorbeugend als auch in eingetretenen Krisenfällen und bei Streitsituationen zum Einsatz kommen können. Die Gruppen besprechen gemeinsam typische Beispiele für verletzende Du-Botschaften und formulieren diese in wertfreie und informative Ich-Botschaften um. Vertiefend kann das Kommunikationsquadrat nach Schulz von Thun genutzt werden, um eine fiktive Krisensituation zwischen Vorgesetztem und Auszubildendem zu entschärfen und in ein lösungsorientiertes Gespräch zu verwandeln.
3. Flexibel erweiterbar
Alle Materialien der Unterrichtseinheit können differenziert und flexibel eingesetzt werden: So können Schülerinnen und Schüler beispielsweise durch vertiefende Arbeitsblätter unterschiedliche Kommunikationsmodelle behandeln. Auf diesem Weg werden sie für nonverbale Botschaften sensibilisiert, die in vielen Konflikten unbewusst mitgesendet werden. Die Lehrkraft kann frei entscheiden, wie ausführlich und praxisnah sie das Thema „Umgang mit Konflikten“ in der berufsbildenden Schule oder der Sekundarstufe – gegebenenfalls in Vorbereitung aufs Berufsleben – umsetzen möchte.

In der Rubrik „Unterrichtswerkstatt“ werden ausgewählte Unterrichtsmaterialien des Schulportals „Lernen und Gesundheit“ der DGUV vorgestellt. Unter www.dguv-lug.de stehen mittlerweile circa 230 kostenfreie Unterrichtseinheiten für die unterschiedlichen Schulformen und Altersklassen bereit. Neben einem didaktisch-methodischen Kommentar und vorbereiteten Arbeitsblättern mit Lösungen enthält jede Lerneinheit auch wissenswerte Hintergrundinformationen für die Lehrkraft sowie eine Mediensammlung als Ergänzung für die eigene Recherche.
Kostenfreie interaktive Unterrichtsmaterialien für den digitalen Einsatz und Online-Unterricht finden sich im Digitalen Lernraum der DGUV.